Bürger beschweren sich über vermüllte Ufer und missbrauchte Natur durch Wassertourismus
Meppen. Das Emsland wirbt mit Slogans wie „Willkommen bei den Machern“ und „Ein Stück näher zur Natur“, die den Menschen zeigen sollen dass das Emsland ländlich und damit schön ist. Die Grünen wissen, dass die Menschen im Emsland sehr auf den Tourismus setzen und stolz auf die wachsende Zahl an Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind. Gerade das Paddeln auf der Hase sei sehr beliebt. Die Zahl der Fahrten von Transportern, die mit ihren Booten auf den Hängern zwischen den Anlegern hin und her fahren, sei in den Sommertagen beträchtlich. Jetzt haben sich besorgte Bürger aus Haselünne-Lehrte bei den Grünen-Emsland-Mitte beschwert. Die grüne Kreistagsfraktion plant jetzt daraufhin eine Anfrage im Kreis-Umweltausschuss zu diesem Thema.
Wie sieht es denn nun häufig auf und am kleinen Flüsschen aus? „Dass Menschen mit lauter Musik in den Booten dafür sorgten, dass es alles andere als ruhig und beschaulich ist, sei hier außen vor, denn es geht uns nicht darum, anderen Menschen den Spaß zu verderben“, so OV-Vorsitzender Carsten Keetz. Doch die Berichte der Lehrter Bürger haben die Grünen entsetzt:
So legten nach den Augenzeugenberichten an den Ufern von Hase und Ems auch Paddler gern an, da man schnell das kleine (oder große) Geschäft erledigen kann. Überall lägen Reste von Toilettenpapier, vom Gestank der „Hinterlassenschaften“ ganz zu schweigen. Die Verursacher hätten ja leider auch keine andere Möglichkeit, als ins Gebüsch zu gehen.
Wobei allerdings zusätzlich gefragt wurde, ob es sein muss, dass manche Menschen Unmengen von Alkohol auf den Booten trinken und die leeren Flaschen hinterher in der Hase versenken.
Daneben würden viel Müll, Plastik und Glasflaschen, Verpackungen, Essenreste ins Auge fallen. Offensichtlich hätten Naturschutzbehörden und Verleiher keine Ahnung vom Ausmaß der Problematik mit Plastikmüll und Verschmutzung der Umwelt. Und es scheine, als werde es immer schlimmer statt besser.
Die Grünen fragen, ob es möglich ist, den Vermietern von Kanus aufzuerlegen, den Paddlern in regelmäßigen Abständen an der Hase Toiletten zur Verfügung zu stellen. Und: Es sollte doch außerdem möglich sein, Müllbeutel mitzugeben, die an den Anlegern bei den Vermietern entsorgt werden können und diese müssten ausdrücklich darauf hinzuweisen, den Müll zu beseitigen. „Vielleicht gibt es sogar die Möglichkeit „Rangern“ den Auftrag zu geben für Sauberkeit zu sorgen. Natürlich ist uns bewusst, dass Nationalparks etwas anderes sind, als unser kleines Emsland. Und trotzdem wirbt das Emsland doch mit „Willkommen bei den Machern“. Warum nicht auch in Sachen Umweltschutz zum Wohle aller?“, fragt der Fraktionsvorsitzende im Meppener Stadtrat, Martin Tecklenburg. Die Grünen haben dazu recherchiert, dass zwischen Löningen und Meppen vier Bootsverleiher existieren mit insgesamt rund 70 Kajaks, Kanadiern und Kanus. Es wäre angemessen, dass sich die Behörden mit den Verleihern in Verbindung setzen um eine Lösung des Müllproblems zu erreichen, so die Grünen.
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