Globaler Klimastreik am 25.03. in Meppen – Rede von Sandra Tieben

Auf der ganzen Welt sind am vergangenen Freitag Menschen für Klimaschutz auf die Straßen gegangen. Auch im Meppen fand ein Klimastreik statt, auf dem Sandra Tieben (Stadträtin in Haren) für die Grünen eine tolle Rede zum Zusammenhang zwischen Klimakrise und Kriegen gehalten hat.

Hier noch einmal Sandras Rede zum Nachlesen:

Hallo,

danke erstmal an Fridays for Future, den Organisatorinnen und Organisatoren und allen, die heute hier sind: Ihr seid so wichtig, um aufzurütteln und die Dringlichkeit der Klimakrise immer und immer wieder neu zu verdeutlichen.

Es gibt ein Haufen Themen über die ich jetzt hier reden könnte: Über abschmelzende Gletscher, Überschwemmungen, Dürren, über Ungerechtigkeit und Ungleichheit, die durch die Klimakrise hervorgerufen oder verstärkt wird…. über Kriege, Konflikte und Kipppunkte…

Aber ich starte mit einem Zitat von Harrison Ford – aus Star Wars, der nicht nur Schauspieler, sondern aus Klimaaktivist ist.

„Die Natur braucht keine Menschen – Menschen brauchen die Natur. Die Natur würde das Aussterben des Menschen problemlos überleben. Menschen können dagegen nicht ohne die Natur überleben.“

Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische Herausforderung für die Menschheit. Sie ist immer öfter eine Frage von Krieg und Frieden, von Leben und Tod. Während wir von Nachhaltigkeit reden, sterben Menschen in Kriegen und Konflikten.

Seit Kurzen können wir fast „live“ über soziale Medien und Nachrichten mitverfolgen, wie in der Ukraine, in Europa, Städte bombardiert, Krankenhäuser in Schutt und Asche gelegt werden, wie Frauen, Männer und Kinder sterben. Es bricht mir das Herz.

Öl und Gas sind in doppelter Hinsicht schädlich. Als Klimakiller, als Konfliktverursacher und -treiber. Jeden einzelnen Tag fließen aus Europa Hunderte Millionen Euro für Öl, Gas und Kohle an Russland.

660 Millionen Euro täglich zur Zeit. Ich kann mir diese Summen kaum vorstellen. 660 Millionen Euro täglich, die Wladimir Putin helfen, einen grausamen Krieg zu finanzieren. 660 Millionen Euro täglich, mit denen wir Europäer einen Krieg gegen Demokratie und Freiheit unterstützen.

Die Klimakrise ist ein Brandbeschleuniger: Wo es ohnehin bereits brennt, sind Konflikte um die wenigen verbleibenden Ressourcen vorprogrammiert. Wenn die Menschen keinen Zugang mehr zu sauberem Trinkwasser haben, ganze Ernten wegen Dauerdürren ausfallen, werden die Kriege der Zukunft Klimakriege sein.

Die Klimakrise ist jetzt. Die Entscheidungen, die wir heute treffen, sind die Fixpunkte unserer Zukunft. Noch sind die Kipppunkte nicht überschritten. Noch haben wir die winzige Chance, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten.

„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“ , ein Zitat der Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach.

Wir haben jetzt die Möglichkeit, Geschichte zu schreiben, die Welt mitzugestalten, eine Revolution zu sein.

Dafür brauchen wir euch! Alle! Jede und jeden Einzelnen. Mit Wut im Bauch. Mit Mut im Herzen, bereit es anzupacken. Macht mit, schließt euch zusammen, organisiert euch und lasst uns gemeinsam unsere Welt retten.

Für Frieden auf der Welt.

Und: Kein. Grad. Weiter.

Dankeschön!

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