Windenergieausbau – das Emsland kann profitieren

Erfolgreiche Podiumsdiskussion mit dem Niedersächsischen Energieminister Christian Meyer

110 Besucher*innen folgten am 26. April 2023 der Einladung des Kreisverbands Emsland und nahmen an der Podiumsdiskussion „Windenergie im Emsland“ im Kossehof in Meppen teil. Auf dem Podium waren neben dem Niedersächsischen Energieminister Christian Meyer (GRÜNE), die Professorin für Energiemanagement, Prof. Dr. Anne Schierenbeck von der Hochschule Osnabrück und Kreisbaurat Dirk Kopmeyer. Theresa Gothe, Sprecherin des Ortsverbands Emsland Mitte der Grünen, moderierte die Veranstaltung.

Zu den Gästen an diesem Abend vor zählten viele interessierte Bürger*innen, aber vor allem auch Mitarbeitende aus den Kommunalverwaltungen im Emsland sowie Mandatsträger*innen aus dem Kreistag sowie (Samt-)Gemeinderäten.

Energieminister Christian Meyer erläuterte die Pläne der Landesregierung in Sachen Windkraftausbau. Er verwies dabei auf die Spitzenposition von Niedersachsen in Sachen Windkraft und erklärte dann das geplante Windenergie-Beschleunigungs-Gesetz für Niedersachsen. Durch dieses sollen die konkreten Flächenanteile, die jede Region bis 2026 als Windenergiefläche mindestens ausweisen muss, rechtsverbindlich festgelegt werden. Für das Emsland wurde dabei ein Flächenziel von 3,7 % festgelegt. Gleichzeitig verwies Christian Meyer aber auch darauf, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn die dafür relevanten Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfacht, beschleunigt und digitalisiert werden. In diesem Zusammenhang stellte er die neue Taskforce Energiewende vor.

Prof. Dr. Anne Schierenbeck, Professorin für Energiemanagement an der Hochschule Osnabrück, Campus Lingen erläuterte die Rolle von Windenergie im Gesamtenergiesystem und für die Wasserstoffproduktion im Emsland.Anne Schierenbeck erklärte in ihrem Fazit, dass im Emsland noch Potenzial für den Windenergie-Ausbau bestehe, und durch größere Anlagen die Anzahl der Anlagen weniger stark steigen werde als die installierte Leistung. Wichtig sei auch festzuhalten, dass Strom aus Windenergie schon heute – zusammen mit PV-Strom aus Freiflächenanlagen – die günstigste Form der Stromerzeugung sei. Außerdem könne grüner Wasserstoff nur dann wirtschaftlich in Deutschland erzeugt werden, wenn gleichzeitig genügend Windenergie-Anlagen zugebaut werden.

Dirk Kopmeyer, Kreisbaurat des Emslands, erläuterte vor allem die Perspektive der Kreisverwaltung. Er ging auf die heutige Situation und den heutigen Stand des Windenergieausbaus im Emsland ein. Weiterhin erklärte er seine Sicht auf die neuen Landespläne und welche Herausforderungen sich dadurch z.B. für die Kreisverwaltung und die Kommunen ergeben. Er mahnte zu Vernunft und warnte vor übereiltem Handeln. Gleichzeitig forderte er den Minister auf, schnellstmöglich das finale Flächenziel für das Emsland zu definieren und wenn möglich keine weiteren Gesetzesänderungen vorzunehmen.

Theresa Gothe dankte am Ende allen Redner*innen und auch den Gästen für die Beteiligung und die Fragen. Den Grünen im Emsland ist es ein großes Anliegen, die Bevölkerung über die Trendwende in der Energiepolitik zu informieren. Die hohe parteiübergreifende Beteiligung unterstrich die Aktualität des Themas. Dieser fachübergreifende, offene und konstruktive Dialog war ein sehr wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Energiewende im Emsland.

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