Besuch einer Delegation von Bündnis90/Die Grünen auf einer Algenfarm


Sehr erstaunt waren die Mitglieder der Grünen Stadtratsfraktion und des Ortsverbands von Bündnis 90/Die Grünen über die gewonnen Erkenntnisse nach einem Besuch der Algenfarm der Familie Struckmann in Meppen-Klein Fullen. In einem gewächshausartigen Glashaus werden hier auf einer Länge von ca. 100 m in mehreren flache Bassins Algen gezüchtet, die später über einen Großhandel als Lebensmittel oder auch an die Industrie für die Erzeugung von Farbstoffen vermarktet werden. Einmal die Woche fährt Herr Struckmann per Hänger nach Vechta um seine Erzeugnisse abzuliefern.
„Man kann einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb nur als Nebenerwerb betreiben, erklärte Herr Struckmann zu Beginn der Besichtigung, doch auf Vorschlag der Landwirtschaftskammer, es mal mit einer Algenfarm zu versuchen, da ging es auf einmal auch als Haupterwerb. Mit Hilfe seiner Frau und seinen zwei Söhnen setzt Herr Stuckmann das Projekt in Klein Fullen um.
Wie es genau funktioniert schildert der innovative Landwirt im Einzelnen so: Die Mikroalge „Spirulina“ wird im Labor herangezüchtet. Zum Wachstum braucht es nur Kohlenstoffdioxid aus der Luft, Sonnenlicht und ein paar wenige Nährstoffe. In sogenannten Vorkulturen werden die „Spirulina“ hochgezogen und als Starterkulturen dann zu den Landwirten geliefert.
Der letzte Schritt findet dann bei den Landwirten der Projektguppe in dem „Gewächshaus“ statt. In großen flachen Becken auf 5000 m² mit bis zu 30000 Litern Wasser gefüllt beginnt dann die Massenproduktion. Man „impft“ die Starterkulturen ein. Nach ungefähr 3 Wochen wird die Algenmasse mit Hilfe von ausgetüftelten Maschinen geerntet, getrocknet und vermarktet.
Den Mitgliedern des Stadtrats und des Ortsverbands erschien dieses Verfahren sehr gut überlegt und erfolgreich zu sein. Das schlug sich auf die gute Stimmung während der Besichtigung nieder. Angenehm war auch der Aufenthalt in dem Glashaus, wo es sich gut arbeiten lässt.
„Die Landwirtschaft muss in die Algenindustrie investieren“, das war ein Auszug aus einem Referat eines Professors bei der Landwirtschaftskammer. Und dieses hat sich Herr Struckmann zu Herzen genommen und damit angefangen.
Mimi van der Kreeke, die an verschiedenen Instituten in Amsterdam, Basel und Heidelberg gearbeitet und geforscht hat und seit einiger Zeit bei den Grünen Mitglied ist, zeigte sich insgesamt erfreut über die Besichtigungstour. Sie meinte abschließend: Gerne interessiere ich mich für Technik auf dem Gebiet der Medizin und in der Landwirtschaft, vor allem, wenn es umweltfreundlich ist.

Verwandte Artikel