Meppener Grüne: Erneut für Baumschutzsatzung

„ Der güne Stadtrat Herbert Lügering sorgt sich auch um Eichen am Feldkamp am Bramharener Weg / Bahnübergang in Höhe der Lärmschutzwände. Etliche Bäume seien dort bereits von Bahnmitarbeitern gekennzeichnet. Aus Sorge um ihren Erhalt rief der grüne Stadtrat die Meppener Stadt-Behörde an. Die Antwort: im Herbst werde die Stadt mit dem zuständigen Herrn der Bahn Kontakt aufnehmen, um sensibel mit den Baumfällarbeiten zu sein.

Der Vorgang ist nicht neu: Mit Betroffenheit und Fassungslosigkeit schauen naturliebende Menschen in diesen Tagen auf die zahlreichen gefällten Bäume in Meppen und Umgebung.

An Straßenrändern, neben Bahngleisen, aber auch auf öffentlichen wie privaten Grundstücken gingen Motorsägen zu Werke. So wurde etwa ein wohl jahrhundertealter, mächtiger Baum in unmittelbarer Nähe zur Turnhalle im Innenhof am Marianum gefällt. Von seiner einstigen Schönheit kündigt lediglich ein riesiger, makellos heller Stumpf.

Die Verursacher können sich auf die Einhaltung der Vorschriften berufen. In der Zeit vom 1. Oktober bis zum 29. Februar darf abgeholzt werden. Die Bäume werden „geschnitten“, heißt es verniedlichend in den zuständigen Fachfirmen und Ämtern. Doch ist nicht alles was Recht, ist auch moralisch rechtens, so die Grünen.

Die Grünen in Meppen sind in der laufenden Wahlperiode mit ihrem Antrag auf eine Baumschutzsatzung für Meppen gescheitert, werden das Thema aber wieder im Rat vortragen. Im Emsland gibt es gegenwärtig nur in Papenburg eine Baumschutzsatzung: „Das wollen wir ändern“, verspricht Stadtratsmitglied Herbert Lügering selbstbewusst, „ die Menschen sind sensibler für das Thema geworden, als die Verantwortlichen für diese Holzfäll-Aktionen meinen. Wir wurden in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder von Bürgern angesprochen, für die Natur einzutreten“, so Lügering weiter.
Kreistagsmitglied Carsten Keetz von Bündnis 90/Die Grünen nahm auch wegen Klagen von Bürgern aus Lähden mit der Unteren Naturschutzbehörde sowie dem Naturschutzbund (NABU) in Meppen Kontakt auf. Nicht nur hinsichtlich der Baumleichen am Bahndamm in Meppen, Borken und anderswo wurde ihm signalisiert, dass man hier wie dort „sauer“ auf die Verursacher sei. Doch sehen die Behörden wie die Naturschützer im Nachherein aus rechtlicher Sicht kaum noch Eingreifmöglichkeiten, erfuhr er.

Die Grünen fordern: Stadtbildprägende Bäume wie zum Beispiel an der Kanalstraße oder im Vorgarten des Pfarrhauses der Probsteigemeinde sollten Bau-Maßahmen nicht zum Opfer fallen. Hier korrigieren die Meppener Grünen ihre bisherige Haltung im Bau-Ausschuss. Die Planer müssten hier mehr Flexibilität zeigen. Das niedergeschriebene Leitbild von Meppen „Stadt im Grünen“ laufe sonst Gefahr zum Papier-Tiger zu werden.

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