Was wäre aber, wenn der Wind gedreht hätte ? Die Meppener Grünen fordern, dass die Stadt Meppen sich nach dem Moorbrand für einen ähnlichen Katastrophenfall mit der Bundeswehr abstimmt. Für diesen „schlimmsten Fall“ müssten alle – beteiligte Organisationen wie städtische Ämter – an einen runden Tisch eingeladen werden. „Insbesondere die Zuständigkeiten müssen jetzt neu geklärt werden“, sagt Kommunalpolitiker Carsten Keetz. Er erinnert daran, dass die Verantwortlichen der Stadt fast zwei Wochen – bis zum 18./19. September – abgewartet hatten, sich öffentlich zu äußern. Immer mit dem Hinweis auf die Zuständigkeit der Bundeswehr. Ein selbstbewusstes Auftreten im Sinn des Wohles der Stadt sehe anders aus, so Keetz.
Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Martin Tecklenburg, mahnt: „Wir legen das Augenmerk auf die Gesundheit und Beeinträchtigung unserer Stadt und der Umwelt“. Schließlich seien nach Schätzungen vom Naturschutzbund täglich Schadstoffe im gleichen Maße wie die eines Kohlekraftwerkes freigesetzt worden.“ Nach Presseberichten sollte es im Moorbrandgebiet entgegen anderslautender Behauptungen von Bundeswehr, Landkreis und Landesregierung zu erheblichen Überschreitungen von Grenzwerten gekommen sein. Im Raum steht auch ein Konflikt zwischen Bundes- und Feuerwehr. Die Bundeswehr hatte das Ansinnen der Feuerwehr nach weiteren Messungen abgelehnt. Diese wären die Grundlage gewesen, um über Evakuierungen zu entschieden. Man kann die Forderung nach lückenloser Aufklärung nur wiederholen. „Keiner weiß so recht, wer in Bezug auf Schadstoffe wann und was gemessen hat und trotzdem wurde frühzeitig Entwarnung gegeben“, so Stadtrat Herbert Lügering. Neuerdings werde auf einmal über Quecksilber, andere Schwermetalle und sogar radioaktive Strahlung gesprochen. Dass das die Einsatzkräfte vor Ort und die Bürgerinnen und Bürger im Nachherein zutiefst verunsichert, können die Grünen gut nachvollziehen. Die Meppener Einwohner wollten zukünftig wissen, wer bei der WTD zuständig sein soll, ein Skandalinterview, wie jenes Wikipedea-Zitat vom stellvertretenen WTD-Dienststellenleiter Thomas Malyius dürfe sich nicht wiederholen: „Die Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr ist ein Desaster“, hatte sogar der Landtagsabgeordnete Bernd-Carsten Hiebig auf der Kreistagssitzung vom 24.09.18 gesagt. Auch die Bündnisgrünen sagen: „Nicht nur Stavener Bürger haben ein Anrecht auf komplette Aufklärung“.
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