Eigentlich war es nur eine Formalie, die das geplante Baugebiet „Sportplatz Esterfeld“ auf die Tagesordnung des städtischen Bauausschusses rückte. Doch Grünen-Rastherr Carsten Keetz nutze die Gelegenheit für harte Kritik an seinen Ratskollegen.
Bei seiner letzten Sitzung im Januar gab es im Ausschuss bereits Diskussionen um den Vorschlag der Verwaltung. Dieser sieht vor, auf dem Gelände des alten Waldstadions in Esterfeld ein Wohngebiet mit 48 Bauplätzen auszuweisen. Reiner Fübbeker von der CDU-Fraktion verwies in der damaligen Sitzung auf den großen Bedarf – und gleichzeitigem Mangel – an Wohnflächen in Meppen. Seine Fraktion befürwortete den Beschlussvorschlag. Kritik gab es von der SPD und den Grünen. Sie wollen die Anne-Frank-Schule, die in direkter Nachbarschaft zum Waldstadion liegt, um eine Schulsportfläche ergänzen. Dafür solle ein Teil des Gebietes nicht bebaut werden.
Drei Gegenstimmen
In der jüngsten Sitzung des Ausschusses am Montag ging es eigentlich nur um eine Formalität. In einem Teil des Wohngebietes wurden die baulichen Festsetzungen so angepasst, dass nun auch „typisch emsländische Häuser“ mit zwei Geschossen und festgesetzter Traufenhöhe. Diese Anpassung des Bebauungsplans wurde bei drei Gegenstimmen angenommen.
Grüne und SPD nutzten die Gelegenheit, das Projekt als Ganzes noch einmal in Frage zu stellen. „Wir sehen hier mal wieder, wie ein grüner Antrag in der Stadtpolitik beerdigt wird“, sagte Carsten Keetz. „Wir hatten in Bauausschuss und Stadtrat nicht den Hauch einer Chance mit unserem Vorschlag.“ Die Politik habe in dieser Thematik „null Empathie für die Sorgen des Naturschutzes“ gezeigt. Denn mit dem geplanten Baugebiet gehe „wertvoller Baumbestand“ auf der Fläche verloren.
„Schülern fehlt Lobby“
Der Grünen-Ratsherr ging sogar noch weiter: „Den Esterfelder Schülern fehlt scheinbar die Lobby in der Stadt. Könnte das daran liegen, dass die Kinder und Angehörigen der Ratsmitglieder und Verwaltungsmitarbeiter nicht dort zur Schule gehen?“ Keetz verwies beispielsweise auf das Gymnasium Marianum, das zuletzt einen neuen Sportplatz mit Flutlichtanlage bekommen habe. Unterstützung erhielt Keetz von SPD-Vertreter Bernhard Kaiser, der noch einmal die Position seiner Partei unterstrich: „Wir würden uns weiterhin einen neuen Standort für den Schulsport wünschen.“
Den wird es aber wohl nicht geben. Der Ausschuss billigte den Bebauungsplan erneut.Quelle: (Auszug MT v. 27.03.9)
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