Die CDU in Meppen greift nun auch grüne Ideen auf
Dass die Geister sich seit Jahren am Zustand der Radfahrwege im Stadtgebiet Meppen scheiden, ist ja nichts Neues. Neu scheint allerdings, dass sich die CDU-Fraktion sich ebenfalls neu zu positionieren scheint. Die kritische Diskussion um darbende Fahrrad-Standards in bundesdeutschen Städten hat das Emsland erreicht. Meppen, das sich stolz „Fahrradfreundliche Kommune“ nennt, muss sich nach grüner Lesart nachbessern: „Die Flickschusterei beim Fahrrad-Wegebau muss endlich Geschichte sein“, fordert denn auch der grüne Stadtrat Herbert Lügering. Nach seiner Überzeugung fehle den Planern nach wie vor ein klares Konzept, eine sichtbare Handschrift für die – nun auch von den Christdemokraten geforderte – „Freie Fahrt für Radfahrer“. Schon für den Haushalt für 2018 hätten die Grünen das freigesetzte Geld der Kreisumlage als Mittel für den Radwegebau einsetzen wollen – unter Einbeziehung der Erfahrungen niederländischer Verkehrsplaner. Damals sei der Vorschlag sozusagen im vor-öffentlichen Raum, im Verwaltungsausschuss, kassiert worden. Begründung. Man habe doch längst ein Radwegekonzept für Meppen! Im laufenden Haushaltsjahr wird nun der ähnlich gelagerte Antrag der CDU um den Abgeordneten Schwering als tolle Idee gefeiert.
„Dass unsere Ideen mehr und mehr Einzug in die Stadtplanung finden, freut uns“, sagt Stadtrat und OV-Vorsitzender Carsten Keetz,“ besonders das Einlenken des Bürgermeisters beim Thema Kanalstraße begrüßen wir“.
An einem der kommenden Samstage werden die Grünen radelnde Meppener in der Innenstadt befragen: Auf einem überdimensionalen Stadtplan bezeichnen Bürger*innen ihrer Ansicht nach besonderes markante, gefährliche oder schlecht geregelte Fahrradabschnitte. Grüne ordnen dann die Einwendungen und überreichen sie Herrn Ahrens vom Tiefbaumt mit der Bitte um Unterstützung. „Dass bei der zukünftigen Planung des innerstädtischen Fahrradringes niederländische Planungsbüros einbezogen werden, gehört nach unserer Meinung als Thema in den Verkehrsausschuss“, meinte denn auch der Fraktionsvorsitzende des grünen Stadtrates, Martin Tecklenburg.
Seit Jahren bemühe ich mich um Verbesserungen für Radfahrer in Meppen. Viele Straßen haben keinen Radweg und der Fußweg ist verwaltungsseitig nur freigegeben worden. Dies ist und bleibt kein Radweg. Beispiele sind die Industriestr., die Lingener Str. stadtauswärts, Herzog-Arenberg-Str., Fürstenbergstr. stadteinwärts. Gemeinsam sollten wir hier für Verbesserungen kämpfen um Meppen wirklich fahrradfreundlich zu gestalten. Eine Erhöhung der Haushaltansätze um diese Themen auch umsetzen zu können möchte ich auch in Zukunft unterstützen.
Hallo Herr Schwering,
auch wir sind ja bekanntermaßen seit langer Zeit für eine fahrradfreundliche Stadt Meppen. Die von Ihnen genannten Beispiele lassen sich sehr vielfältig ergänzen, z.B. um eine Verbindung Neustadt-Esterfeld als Alternative zur Hubbrücke. Aber es muss ja nicht immer viel Geld kosten. Manchmal reichen recht einfache Regelungen, um die Prioritäten der Nutzung zu verschieben. Wir bemühen uns hierbei den Fahrradfahrern, Anwohnern, der Natur und auch Bussen und Autos gerecht zu werden. Dabei haben wir immer im Blick, wie wir uns Meppen in 10 Jahren vorstellen.